Von meinen Altautos fahren drei mit Autogas. Insbesondere das Waohnmobil "Rosinante" profitiert davon, duftet doch selbst die kalte Karre nur noch sanft nach Campingkocher - und das ohne Katalysator (es gibt nämlich, im Gegensatz zur DS, für einen alten Ford keinen Katalysator, nicht für Geld und gute Worte).
Die ID 20 "Juliette", Jahrgang 1973, hatte auch bereits seit 2010 Gasantrieb UND Katalysator, nun ist aber der Motor (ein etwas schwachbrüstiger gebrauchter 19er war drin) durch eine kaputte Zylinderkopfdichtung in Mitleidenschaft gezogen worden und statt das alte Ding nochmal zu überholen, habe ich bei Koslowsky in Herten einen überholten 21er Motor daraus machen lassen. Bei der Gelegenheit fiel auf, dass der Katalysator hinüber war und es keinen Ersatz für die DS mehr gibt - nun fahren also zwei Autos mit Gas ohne Kat.
Eigentlich ist es logisch: Benzin enhält jede Menge pures Gift, zum Beispiel Benzol (Nomen est Omen), während Flüssiggas ein ungiftiges Gas ist. Wer vorne weniger Gift reinschmeißt, bekommt hinten weniger Gift raus, oder?
Was nach unserem angeborenen Sensorium (Nase) als richtig ist, läßt sich, zumindest nach der nachfolgenden Tabelle (einfach kopiert von der Autogas-Akademie), auch wissenschaftlich nachweisen (natürlich ist das tendenziös, aber es deckt sich hier mit meiner persönlichen Erfahrung!):
Autogas deutlich umweltfreundlicher als Flüssigkraftstoffe
Autogas verbrennt deutlich umweltfreundlicher als Benzin. Der Schadstoffausstoß von Stickoxiden vermindern sich um 85%, CO2 Emissionen vermindern sich um 15% und unverbrannte Kohlenwasserstoffe um 50%. Ursache der deutlich sauberen Verbrennung ist, dass die Kohlenwasserstoffketten der Propan- und Butanmoleküle deutlich kürzer sind als die von flüssigen Benzin- und Dieselkraftstoffen. Dadurch ergibt sich eine deutlich bessere Vermischung mit der in der Luft enthaltenen Sauerstoffmoleküle. Zudem lassen sich LPG-Abgase (LPG=Autogas) durch die bessere chemische Verwertbarkeit bei niedrigeren Temperaturen in Fahrzeugkatalysatoren umsetzen. Der Katalysator funktioniert früher und besser auch aufgrund der deutlich geringeren Russanteile.
Durch die rückstandsfreie Verbrennung werden häufig Gabelstapler mit Flüssiggas betrieben und ersetzen somit Dieselstapler, die Ruß und hohe Mengen an Stickoxiden emittieren. Flüssiggasbetriebene Gabelstapler dürfen als einzige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in geschlossenen Räumen betrieben werden. Zuerst war LPG bei den Taxis (z. B. alle Taxis in Istanbul), später auch im privaten Kfz-Bereich sehr verbreitet.
Ein auf LPG-Flüssiggas umgerüsteter Euro I Motor unterschreitet deutlich die Euro III und IV Normen. Und das, ohne Modifikation am Abgassystem.
Euro II, Euro III, Euro IV und LPG Emissionen in g/kWh
Schadstoffausstoß | Euro II (1996) Norm | Euro III (1999) Norm | Euro IV (2003) Norm | LPG (Flüssiggas) |
CO (Kohlenmonoxid) | 4 | 2 | 1,5 | 0,6 |
NOx (Stickoxide) | 7 | 5 | 3 | 0,4 |
HC (Kohlenwasserstoffe) | 1,1 | 0,6 | 0,2 | 0,02 |
Rußpartikel | 0,15 | 0,1 | 0,05 | <0,01 |
Quellen | EU | EU | EU | DAF/TNO'95 |
Autogas ein umweltfreundliches Nebenprodukt
Autogas ist nicht nur wegen der außerordentlich sauberen Verbrennung im Motor umweltfreundlich, sondern weil es ohnehin als Nebenprodukt bei der Rohölförderung anfällt, so dass es als hochwertiger Brenn- und Treibstoff insgesamt eine ausgesprochen positive Umweltbilanz aufweist.