Was ist eine Industrie?
Laut Wikipedia ist das wie folgt beschrieben (ich zitiere jetzt einfach mal):
Die Industrie (lat.industria: Betriebsamkeit, Fleiß) bezeichnet den Teil der Wirtschaft, der gekennzeichnet ist durch die Produktion und Weiterverarbeitung von materiellen Gütern oder Waren in Fabriken und Anlagen, verbunden mit einem hohen Grad an Mechanisierung und Automatisierung – im Gegensatz zur handwerklichen Produktionsform.
Stimmt, so hätte ich das auch beschrieben. Eine Industrie produziert etwas, oder verarbeitet etwas weiter, und zwar Güter und Waren. Also etwas Fassbares und potentiell Wertvolles.
Und hier kommt die Begriffsentartung zutage:
Mit welcher Berechtigung bezeichnen sich die heutigen Banken, Hedgefonds, Investmentfirmen als Finanzindustrie???
Würden Sie das Baden-Badener Spielcasino als Industriebetrieb bezeichnen?
Man nennt das auch Euphemismus (Beschönigung), und die Geschichte ist voll davon:
Merke: Wer Euphemismen benutzt, hat etwas zu verbergen. Und in der Regel gewaltig Dreck am Stecken.
Ach ja, hatte ich das vergessen zu erwähnen: Wenn wir (die Gesamtgesellschaft) noch lange zusehen (und durch eigene Gier bei der Geldanlage die Munition liefern), wird unsere Demokratie scheitern. Dann gibt es wohl die anderen Euphemismen auch bald wieder "live" zu bestaunen!
In diesem Sinne ein paar Links:
Nachdenkseiten zum Thema "Depfa"
(Der Gründer dieser Website, Albrecht Müller, ist übrigens ein interessanter Mann. In den Medien wird er, wenn überhaupt, als "ehemaliger Wahlkampfchef Willy Brandts" bezeichnet. In Wirklichkeit war er Planungschef im Bundeskanzleramt - Volkswirt, der als vom Staat - nicht der "Finanzindustrie" - bezahlter Volkswirt die Politik zu beraten hatte. Sowas gibt es heute gar nicht mehr - der heutige Chef dort heißt Ronald Pofalla. Wenn das nicht symbolisch ist für die Entwicklung unseres Staates...)
Goldman Sachs - Eine Bank regiert die Welt
usw. usf....