Drosten: Es ist das Ti-Eidsch
Auf der Pressekonferenz gestern Abend teilte Professor Drosten mit, dass es "uns in einer interdisziplinären Anstrengung nun gelungen ist, dem Phänomen auf die Spur zu kommen". Nur durch die fachübergreifende Zusammenarbeit mit Sprachforschern der Leopoldina in Halle konnte nämlich jetzt herausgefunden werden, dass das im englischen Sprachgebrauch verbreitete "Ti-Eidsch", bei dem unter Zuhilfenahme der Zunge die Luft zwischen den oberen Schneidezähnen hindurchgepresst wird, eine erhebliche Menge virenverseuchten Speichels in Richtung des Gegenübers geschleudert wird.
"Damit sind der Pandemie natürlich Tür und Tor geöffnet", so Drosten. "Dass die Italiener und andere Südländer mit ihrer bekannten Verbaldiarrhoe hier ein Problem haben, war schon länger bekannt. Wir haben aber lange gerätselt, warum das bei den zurückhaltenden Briten ein Faktor sein könnte".
Nun ist klar, dass die freigesetzte Speichelmenge beim bisher üblichen Gebrauch des Ti-Eidsch um das 3.8-fache über dem Durchschnitt des im germanischen Sprachraum üblichen "s" liegt. "Wir haben das in aufwändigen Tests mit abgetöteten Ebola-Erregern herausgefunden, die sich hinsichtlich der Fluiddynamik nachweislich ganz ähnlich wie das berüchtigte, tödliche SARS-COV2 Virus verhalten", so Drosten.
Unterstützung erhält Drosten auch vom Sprachwissenschaftler und virologischen Sachverständigen des Europarats, Günter Oettinger. "Ich habe dem Ti-Eidsch schon immer misstraut", so Oettinger. "Aus gutem Grund habe ich mir diese Unart nie angewöhnt; wahrscheinlich bin ich nur deshalb noch gesund".
Ist das auch für uns relevant?
"Das von uns angewandte virologische Verbalinteraktionsmodell kann man natürlich universell einsetzen", verrät Drosten auf Nachfrage. "Dieses Modell erklärt ganz klar, warum Süddeutschland vom Virus stärker getroffen wurde als die nördlichen Bundesländer".
Während in Norddeutschland die Kommunikation im Wesentlichen auf "jau" und "nö" reduziert ist, was natürlich die Weitergabe des Virus unwahrscheinlicher macht, wird besonders im Schwäbischen viel geschimpft. Die dabei häufig laut ausgesprochenen Kraftausdrücke führen somit ebenfalls zu einer erhöhten Speichelkonzentration in der ausgestoßenen Luft. "Im Gegensatz zum Ti-Eidsch erreicht die Konzentration dabei aber kein unmittelbar tödliches Maß", erläutert Drosten.
Die erhöhte Infektionszahl in Bayern ist nach Drosten vermutlich auf die dort übliche lautstarke Prahlerei zurückzuführen. "Wir gehen gerade der Frage nach, ob auch durch das ständige sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen eventuell größere Mengen an Viren freigesetzt werden", verrät Drosten. Abschließende Ergebnisse werden hier Ende Mai erwartet.
Wege aus der Katastrophe
"Wir müssen uns über unsere Sprache mehr Gedanken machen", fordert Drosten. "Es kann nicht sein, dass wir wegen überkommener Gewohnheiten Millionen Menschenleben vernichten, wie wir das jetzt sehen müssen".
In Deutschland gilt hier der Landkreis Landshut, von Einheimischen liebevoll "Lonshud" genannt, als Vorbild. Er gilt mit geringen Infektionszahlen als einer der Vorzeigelandkreise im Freistaat, und von hier stammt auch der bayrische Wirtschaftsminister Aiwanger (hier im Interview). "Wir hobn gonz gözüld unsre Kindör zum virenormen Sprechn erzogn", erläutert der Minister. Der Hintergrund: Durch die häufige Verwendung des Vokals "O" formen die Lippen tendenziell eine Art schützenden Trichter um die gefährlichen Schneidezähne. Im Sprachfluss bleibt daran dann ein wesentlicher Teil der tödlichen Viren hängen, so dass diese für den Gesprächspartner keine Gefahr mehr darstellen.
"Momendon können wir ober noch nicht ouf die Mosgnpflicht verzichdn", so der Minister. Die Durchseuchung sei einfach noch zu hoch, so dass auch beim Landshuter Virenschutzdialekt eine Übertragung nicht ausgeschlossen sei.
Für die angelsächsischen Länder soll jetzt eine von der UN organisierte Konferenz klären, wie man dem fatalen Ti-Eidsch zu Leibe rücken kann. Nach Insiderinformationen sind hier etwa Sprachkurse im Rahmen der europäischen Institutionen (unter Leitung von Günter Oettinger), die vorsorgliche Entfernung der oberen Schneidezähne nach dem Ausfall der Milchzähne oder eine dauerhafte Maskenpflicht ab der Pubertät im Gespräch. Abschließende Empfehlungen gebe es aber noch nicht, so die Experten.
Rettung naht auch aus Amerika: Der bekannte Virenspezialist Bill Gates lies verlauten, dass seine zahlreichen Biotech-Firmen zusammen mit Microsoft an dem Problem arbeiten. "Wir sind sicher, dass wir in naher Zukunft durch den Einsatz von mRNA eine gezielte Umformung des Sprechapparats bereits pränatal erreichen können", so Gates. "Wir haben bei Microsoft verdammt viel Erfahrung mit Viren, das können Sie mir glauben". Dieses in Jahrzehnten erworbene Wissen will Gates jetzt zusammen mit der neuesten Gentechnologie einsetzen, um eine Verkleinerung der Schneidezähne bei gleichzeitiger Vergrößerung der Lippen zu erreichen. "Durch den so entstehenden Rüssel werden Viren sicher am Verlassen des Rachenraums gehindert", schildert Gates die geplante Vorgehensweise. "Wir können damit der Menschheit einen großen Dienst erweisen, schließlich habe ich als einer der reichsten Männer der Welt auch etwas zurückzugeben".
Da diese Lösung leider nur für den momentan noch nicht geborenen Teil der Menscheit in Frage kommt, arbeitet Microsoft auch an einer Lösung für die bereits lebenden Individuen: "Wir entwickeln derzeit ein Implantat, das wir durch eine schmerzfreie Injektion durch die Ohren direkt im Sprachzentrum des Gehirns plazieren können", so Gates. "Die bisherige, unhygienische Art des Sprechens kann dann mittels eines mitgeführten Tablets oder Smartphones durch eine vollkommen virenfreie Ausgabe ersetzt werden".
Teile der Pressekonferenz wurden daher zu Demonstrationszwecken bereits mit der neuen Technik gegeben, so dass Professor Drosten über mehrere Minuten die gezeigte Mimik während des Sprechens beibehalten konnte.
Am besten sei es, beide Ansätze durch umfangreiche staatliche Förderung rasch voranzubringen; Gespräche mit Donald Trump, der die Ideen "fantastic" und "great" findet, seien bereits im Gang.