Wie bereits in Zwischenbilanz Mitte Mai beschrieben, fahre ich meine Notizen erstmal zurück.
Dennoch werde ich hier einige mir interessant erscheinende Links eintragen, welche mir und dem geneigten Leser gegebenenfalls weitere Recherchen oder weiteres Nachdenken ermöglichen. Diese Links sind nicht Teil einer umfangreicheren Recherche, sondern Zufallsfunde.
Grundgesetz verletzt, ja oder nein?
In der Debatte über den Umgang mit Grundrechten sind mir zwei typische Stimmen aufgefallen, die stellvertretend für zwei typische Extreme in der Diskussion über die Verhältnismäßigkeit der offiziellen Corona-Politik.
Keiner verletzt das Grundgesetz
Fangen wir mal mit der mehr offiziellen Seite an, dem Leiter "Social Media / Innovation" bei der Südeutschen Zeitung, Dirk von Gehlen:
https://www.dirkvongehlen.de/nachrichten/brief-an-corona-zweifelnde-facebook-freundinnen/
In jedem Fall positiv: Wie auch in alternativen Medien üblich, stellt sich der Autor offen dar, kämpft sozusagen mit offenem Visier. Dirk von Gehlen hat auch ein interessantes Buch "Das Pragmatismus-Prinzip" geschrieben (nein, ich habe es nicht gelesen, sehe es nur gerade). Mich irritiert, dass ich im Umgang mit der Pandemie genau dieses Prinzip vermisse und er da keinen Widerspruch sieht.
Kann es sein, dass man jüngeren Leuten nur mit dem Tod drohen muss, und sofort setzt Denkblockade ein?
Ich kann mir das schon vorstellen, als Kind und Jugendlicher erinnere ich mich an ein Gefühl einer Art Schwindel, wenn ich über den eigenen Tod nachgedacht habe. Das eigene Ende zu bedenken, führt zu einer Art Kurzschluss im Gehirn, das kann ich schon nachvollziehen.
Wie steht eigentlich Heribert Prantl, das Urgestein der SZ, zu dem Thema? Ich habe mal nachgesehen:
https://heribertprantl.de/prantls-blick/wie-lange-noch-corona-der-notstand-und-die-noete-der-not/
https://heribertprantl.de/prantls-blick/corona-demonstrationen-in-bitteren-zeiten/
Nicht mehr ganz auf Linie, aber ja auch (fast?) in Rente!
Wir haben hier sehr wohl ein Problem
Das sagt zum Beispiel Martin Lejeune
http://www.martinlejeune.de/man-hat-uns-unser-grundgesetz-gestohlen-und-alle-finden-es-prima/
Lejeune ist umstritten, weil er zum Islam konvertiert ist und Partei für Erdogan und die Palästinenser ergreift - ich kann das nicht nachprüfen, finde die oben angeführten Artikel aber fundiert und nachvollziehbar. Lejeune geht auch auf ein von einem Mitarbeiter des BMI auf eigene Faust veröffentlichtes Papier zum Thema der Corona-Maßnahmen ein:
http://www.martinlejeune.de/was-steht-im-papier-von-stephan-kohn/
Stephan Kohn ist übrigens eine interessante Person - immerhin Oberregierungsrat (SPD-Mitglied), wurde er nach der Veröffentlichung suspendiert. Jemand hat nach der Veröffentlichung des sogenannten "Kohn-Papiers" eine Seite in Wikipedia angelegt, die dann umgehend zur Löschung vorgeschlagen wurde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Kohn
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/14._Mai_2020#Stephan_Kohn
Das Papier selbst findet man (noch) hier:
https://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.5284c61e-1721-4af4-8af1-c1a6330b4b89.original.pdf
Kohn ist mein Jahrgang; möglicherweise geht es ihm wie mir, er hat erwachsene Kinder und überschaubare Ansprüche und traut sich deshalb, aus Gewissensgründen etwas zu veröffentlichen, was seine Vorgesetzten gerne in der Tonne sähen. Ich weiß nicht, ob das noch en Vogue ist, aber mir nötigt allein der Umstand, der Sache halber die eigene Karriere hinzuschmeißen, gehörigen Respekt ab. Früher hat man solche Leute als Helden bezeichnet.
Was denn nun?
Man sieht schon, es ist nicht so einfach, Spreu und Weizen zu trennen. Aber so leid es mir tut, wahrscheinlich wäre Lejeune nicht grade mein Freund, aber was er da schreibt, ist meines Erachtens substantieller als die eher pauschalen Einlassungen von Dirk von Gehlen, der wohl Liebhaber des Totschlagterminus "Covidiot" ist.
Also selbst ein Bild machen. Es kann aber nicht sein, dass pauschale Angstmache mit butterweichen Zahlen die offiziellen Medien dominieren, während sorgfältige Argumentation nur noch online stattfindet - und genau das ist mein Eindruck im Moment.
Nochmal Schweden
Finde gerade einen interessanten Artikel im "European":
Verhindert Schweden die zweite Welle im Herbst?
Hätten wir nichts dagegen - wir wollen dort Mitte Juli Urlaub machen (infektionsarm mit WoMo und bei Freunden auf dem Land, sicher keine "Multi-Spreading-Events").