Wir schreiben den 13. September 2020, und ich möchte meine derzeitige Einschätzung der Lage in dieser "irgendwie irrsinnigen" Zeit darlegen. Dies ist meine persönliche Einschätzung und Meinung, der Leserkreis ist beschränkt und letztlich muss jeder seine eigene Meinung bilden. Ich bemühe mich jedenfalls, meine Einschätzungen, soweit es möglich ist, auf Fakten zu stützen und mich nicht von ubiquitären Stimmungsmachern beider Seiten leiten zu lassen.
Zunächst - warum irrsinnig? Weil ich in meinen bisher 57 Lebensjahren einen solchen Hype noch nicht erlebt habe. Selbst in den RAF-Zeiten hat man die Gesellschaft nicht derart in Angststarre versetzt und polarisiert. Hätte sich jemand vor einem Jahr vorstellen können, dass man überall in angstvoll weggeduckte Halbgesichter starren würde? Dass man nicht mehr singen darf? Dass wir unseren Kindern erzählen würden, sie hätten "kleine Käfer an sich, die Oma und Opa töten"?
Hier also mein persönlicher Rückblick auf die letzten Monate. Was die Gefährlichkeit von CoVid19 angeht, behaupte ich, mit meiner Einschätzung vom April nicht schlecht gelegen zu haben: Corona und der Tod
Umgang mit Zahlen
Was mich von Anfang an gestört hat an der ganzen Sache, ist der Umgang mit Zahlen. In Zeiten, wo jeder die tollsten Grafiken auf seinem Smartphone, Tablet oder PC jederzeit verfügbar hat, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Daten und Fakten manipulativ darzustellen - und das wird weidlich genutzt. Leider auch und vor allem von den Leitmedien.
Auch beim Stöbern im Internet finden sich Beispiele hierfür, z.B. Laufgrafiken (sogenannte "bar chart races"), wie man sie etwa hier finden kann: https://www.volksverpetzer.de/corona/globale-todesursachen/ oder https://public.flourish.studio/visualisation/2562261/ (via DocCheck zu erreichen).
Interessant ist hier, dass man einfach diejenigen Todesursachen herausgesucht hat, welche CoVid19 mittlerweile überholt hat. Für viele Leser entsteht so der Eindruck, dass CoVid19 mittlerweile die häufigste Todesursache weltweit ist. Dass dem natürlich nicht so ist, kann man bei einer anderen Betrachtung feststellen. Schaut man sich z.B. die Deathmeters an, sieht das schon anders aus:
Konkret: Mit Stand 24.08.2020 kann man feststellen:
- Seit Jahresbeginn sind weltweit rund 41 Millionen Menschen gestorben
- Davon entfallen auf alle Erkrankungen der unteren Atemwege (respiratorische Erkrankungen, vulgo "Lungenentzündung") rund 2,1 Millionen
- In diesen 2,1 Millionen sind rund 0,8 Millionen Fälle enthalten, die im Zusammenhang mit CoVid19 registriert wurden.
Dabei muss man noch bedenken, dass jeder Todesfall als CoVid19-Toter gezählt wird, welcher in den letzten vier Wochen vor seinem Tod positiv getestet wurde. Eine Differenzierung nach "mit" und "durch" CoVid19 findet nicht statt, es ist wohl auch nicht möglich, da Kapazitäten fehlen und klare Unterscheidungskriterien ebenso.
Andere Quellen wie https://de.globometer.com/todesfaelle-welt.php kommen zu etwas anderen Zahlen, was nicht verwundert, da all diese als "Live" deklarierten Seiten nur auf Rechenmodellen basieren können. Die Größenordnungen sind aber vergleichbar und man kann schon annehmen, dass die Zahlen das Gesamtbild realistisch wiedergeben.
Um also das Geschehen um CoVid19 einzuordnen, sollte man meiner Ansicht nach folgendes bedenken:
- CoVid19 liegt momentan noch unter der Tuberkulose.
- bedenkt man den Jahreszyklus, nach dem respiratorische Erkrankungen vor allem im Frühjahr verbreitet sind - und im Moment ist auf der Südhalbkugel naturgemäß Frühjahr - kann es durchaus sein, dass das auch so bleibt (die CoVid-Todeszahlen steigen momentan vor allem noch auf der Südhalbkugel)
- CoVid19 hat nach momentanem Stand weltweit etwa anderthalb mal so viele Todesfälle verursacht (~800.000), als Suizide (~570.000). Hätten Sie das erwartet - dass sich so viele Menschen weltweit selbst entleiben? Das fällt auch Leitmedien auf, siehe z.B. https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/selbstmord-suizid-ist-weltweit-unterschaetzte-todesursache-a-840386.html
Für mich stellt sich da die Frage, warum man nicht mehr Aufwand in die Vermeidung der Tuberkulose steckt - sie scheint seit Jahren wieder auf dem Vormarsch zu sein.
Zurück zu den Zahlen: Sehr beliebt ist auch die willkürliche Verwendung absoluter und relativer Zahlen. Es ist nicht zu übersehen, dass bei Berichten über große Länder fast immer absolute Zahlen genannt werden, während z.B. bei Berichten über das "abtrünnige" Schweden stets die relative hohen relativen Werte betont werden.
Ach ja, Schweden
Was ich darüber denke, habe ich schon andernorts dargelegt: Mal wieder Schweden.
Nun fällt mir wieder ein Artikel auf, in dem meines Erachtens nach unseriös mit Zahlen umgegangen wird:
n-tv: Schweden-zaehlt-meiste-Tote-seit-150-Jahren
Im Text wird dann darauf verwiesen, dass lediglich bei einer schweren Hungersnot im Jahr 1869 mehr Menschen gestorben wären. Liest man das unbedarft, denkt man, CoVid19 wäre schlimmer als diese damalige Hungersnot - und das soll wohl auch implizit bezweckt werden.
Nochmal kurz nachdenken: Es sind absolute Zahlen, das heißt, im Schweden von 1869 sind (vermutlich im ersten Halbjahr, sonst wäre es gar nicht zu vergleichen) rund 55.000 Menschen gestorben, während es momentan rund 51.000 sind. Ich konnte nicht herausfinden, wie viele Einwohner Schweden zu dieser Zeit hatte; allerdings hat sich die schwedische Bevölkerung allein in den letzten 60 Jahren veranderthalbfacht: https://www.laenderdaten.info/Europa/Schweden/bevoelkerungswachstum.php
Ich würde mal schätzen, dass Schweden damals höchstens 3 bis 4 Millionen Einwohner zählte. Da sind 55.000 (absolut in ca. einem halben Jahr) ein ganz anderer Faktor als bei den heute rund 10 Millionen.
Ich schätze, die Einstellung Schwedens hat viel mit der relativ hohen Zahl von Impfschäden nach der Schweinegrippe 2009 zu tun. Damals haben sich mehr als die Hälfte der Schweden impfen lassen (in Deutschland nur 4%), und der schwedische Staat musste etliche Betroffene entschädigen. Klare Zahlen konnte ich nicht finden, aber mehr als Einzelfälle sind es schon (vgl. https://www.welt.de/gesundheit/article143404030/Narkolepsie-durch-Schweinegrippe-Impfung.html). Und nicht vergessen: Es sind junge Menschen, deren Leben weitgehend ruiniert ist. Anders Tergnell scheint das, im Gegensatz zu seinen europäischen Kollegen, nicht vergessen zu haben.
Herr Drosten
Ich will mich nicht allzu ausführlich über Herrn Drosten äußern, aber da er sozusagen zum "Gesicht" und beinahe religiös verehrten Stichwortgeber der Pandemie geworden ist, muss ich meine persönliche Einschätzung hier darlegen.
Herr Drosten gilt als Inbegriff und quasi Alleinvertreter der "reinen Wissenschaft" und wird uns allen durch seine zeitweise täglich ausgestrahlten Podcasts auch so verkauft. Mich haben einige seine Äußerungen jedoch stark irritiert. Ich habe seinerzeit leider nicht vorgemerkt, an welchem Tag ich seine Aussagen gehört habe, vielleicht finde ich es noch, gebe es aber zunächst aus meiner Erinnerung wieder.
Anfang April hörte ich in einem Interview ungefähr die Aussage, dass er mit keiner großen Dunkelziffer bei der Ermittlung der CoVid19 Fälle rechnet. Das hat mich aufhorchen lassen, denn zu diesem Zeitpunkt wurden nur Personen getestet, welche erkrankt waren und gleichzeitig vermutlich Kontakt zu anderen Infizierten hatten (Stichwort Ischgl, Heinsberg). Wie kann man, frage ich mich, ernsthaft davon ausgehen, dass unter solchen Voraussetzungen keine nennenswerte Dunkelziffer existiert? Diese Aussage war mir zu diesem Zeitpunkt völlig unverständlich - und unwissenschaftlich - und hat letztlich zu meinem "Corona und der Tod" Artikel geführt.
Als erste Kritik auch aus Fachkreisen auftauchte, griff er - ich glaube, es war Herr Streeck - an mit der Bemerkung "Herr X ist Bakteriologe, ich bin Virologe. Ich würde mich als Virologe nie erdreisten, einem Bakteriologen dreinzureden". Ist es das, was wir in der Wissenschaft brauchen, dass jeder in seinem Elfenbeinturm verharrt? Meiner Einschätzung nach brauchen wir viel mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit und ernsthafte Diskussion.
Als er dann zunehmend angegriffen wurde, und sich in seiner Rolle nicht mehr ganz wohl fühlte, giftete er "glauben Sie nicht irgendwelchen dahergelaufenen Ärzten". Dass diese dahergelaufenen Ärzte häufig Menschen sind, die bis März 2020 als echte Kapazitäten galten (Prof. Bhakdi, Prof. Ioannidis, Dr. Wodarg usw), empfand und empfinde ich immer noch als irritierend.
Ich kann mir kein abschließendes Urteil erlauben, aber mein Eindruck ist, dass hier einer aus dem Elfenbeinturm heraus als Dreh- und Angelpunkt für politisches Handeln missbraucht wird. Warum er das tut, entzieht sich meiner Beurteilung, zu viele Behauptungen schwirren durch die Lande. Fest steht, dass er bereits vor bald zwanzig Jahren über PCR-Tests promoviert hat (damals zur Identifikation von AIDS in Blutkonserven), und PCR wohl auch heute noch sein Steckenpferd ist. Dass sein Weltbild etwas exotisch ist, zeigte zuletzt sein Vorschlag des "Kontakt-Tagebuchs", bei dem selbst die Heute-Show zu spötteln anfing. Um mal ein Bild zu bemühen: Wäre es klug, zum Wohle eines Autokonzerns nur auf die Stimme eines extrem versierten Entwicklers von Einspritzsystemen zu hören?
Vorbild China
In der gegenwärtigen Diskussion werden uns recht häufig asiatische Staaten, allen voran China, als Vorbild genannt. Auf Facebook konnte ich auch mal lesen:
Stellt euch mal vor:Wir hätten von Anfang an Masken getragen.Geschäfte, Schulen, öffentliches Leben und Wirtschaft wäre nicht gestoppt worden.Einfach, weil man Masken und Hygiene beachtet.Stellt euch weiter vor, dass man nur weniger als 500 Infizierte und gerade mal 7 Todesfälle dadurch hätte haben können.Plus ein fast normales Weiterleben.Wäre geil, oder?Aber leider sind wir nicht in Taiwan und Horst-Günter kriegt keine Luft unter der Maske.Kann man nix machen.
Ich habe darauf geantwortet:
Stell Dir vor, Deutschland wäre eine Insel. Stell Dir vor, wir hätten eine geringere Lebenserwartung und schlimmere Umweltverschmutzung. Stell Dir vor, wir wären dreimal so dicht besiedelt und müssten damit rechnen, in den nächsten Jahren von China annektiert zu werden.Stell dir vor, wir hätten eine ganz andere Geschichte und Kultur. Stell Dir vor, wir wären nicht von all den ungewaschenen Europäern umzingelt.Stell Dir vor, wir würden nicht dauernd Äpfel mit Birnen vergleichen.Stell Dir vor, man müsste hier keinen Hinweis "Warnung: Enthält Ironie" anbringen.Kann man nix machen!
Gut, hier ging es um Taiwan, und ich kann nicht beurteilen, worauf die geringe Betroffenheit dort zurückzuführen ist. Dass es mit den Masken zusammenhängt, scheint mir beim Blick auf europäische Staaten mit und ohne Maskenpflicht wenig glaubhaft. Worauf es mir ankommt, ist der ständige Vergleich des wenig Vergleichbaren.
Und China als Vorbild? Warum wird ausgerechnet einem Riesenland, das von einem auf Lebenszeit gewählten Diktator regiert wird, das eine weltweit einmalige Überwachung seiner Bevölkerung organisiert (und dies mit CoVid noch erheblich verschärft hat), das einem radikal-kapitalistischen Kurs frönt, dem zahlreiche Menschen allein aufgrund der Luftverschmutzung zum Opfer fallen, alles geglaubt?
Eine Freundin von mir lebt in China, sie hat mir vor ein, zwei Jahren erzählt, dass sie dort den Führerschein macht, damit sie nicht so abhängig von Taxen ist (die Taxen waren ihr wohl auch zu gefährlich und sie fährt lieber selbst mit dem SUV). Sie hat mich gefragt, was wohl im Fragebogen als Antwort steht für "Was tun Sie, wenn Sie an eine Unfallstelle kommen?". Die richtige Antwort sei "Weiterfahren", denn wer in China den Rettungsdienst ruft, muss ihn auch bezahlen. Kein Vorbild für mich.
Ich kann nicht beurteilen, wie sich das vor Ort auswirkt. Aber dass China Minderheiten und Menschenrechte mit Füßen tritt, scheint unstrittig zu sein. Auch, dass China seinen "dritten Weg" massiv weltweit bewirbt und massiv Einfluss zu nehmen versucht, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.
Tunnelblick
Was jeder, der Augen und Ohren hat, selbst wahrnehmen konnte, wird jetzt auch von einer Studie der Universität Passau bestätigt:
Der Tunnelblick hält an, wenn auch hier und da ein wenig bröckelnd. Das Hauptnarrativ - Corona ist eine ganz schwere Katastrophe, die nur durch einen Impfung beendet werden kann - bleibt aber unangetastet. Zweifel am Zweck und dem Verhältnis von Risiko und Nutzen einer Impfung z.B. tauchen äußerst selten auf, hier z.B. ausgerechnet von katholischer Seite: https://www.die-tagespost.de/leben/glauben-wissen/die-seltsame-pandemie;art4886,211500
Die Impfung, der Retter
Nach allem, was man hört, hat unsere Regierung ja bereits großzügig Impfstoffe eingekauft, die es noch gar nicht gibt bzw. die noch lange nicht zugelassen sind. Einen ersten, nicht mehr wegzudiskutierenden Rückschlag gibt es jetzt schon, wenn man diesem Artikel der FAZ glauben darf: https://www.faz.net/aktuell/wissen/impfstoff-nebenwirkung-ade-ein-schrecken-fuer-die-corona-impfung-16944897.html
Nach dem, was ich mir bisher über die z.B. für SARS-Cov1 durchgeführten Versuche mit neuen Impfstoff-Verfahren angelesen habe, erstaunt mich das keineswegs. Interessant nur, dass solche Fälle sogar in der extrem kurzen Testphase auftreten. Dass man durchaus mit noch viel mehr "unerwarteten" Reaktionen auf lange Sicht wird rechnen müssen, scheint mir logisch.
Es erstaunt mich, dass angesichts der ökonomischen Zwänge und geschichtlicher Erfahrung jede Kritik am Vorgehen der Pharmaindustrie unterbleibt. Dabei hat sie doch lange schon bewiesen, dass das Wohl des Patienten bei Weitem nicht immer im Vordergrund steht. Beispiele aus der ferneren und näheren Geschichte wie der Kontergan-Skandal, die Opioidkrise in den USA (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidkrise_in_den_USA, https://de.wikipedia.org/wiki/Oxycodon, Abschnitt "gesellschaftliches Problem"), der Umgang mit der Billigproduktion von Antibiotika in Indien (https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/indien-antibiotika-resistente-keime-in-pharma-abwaessern-a-1146128.html) usw. sollten uns doch skeptisch gegenüber vollmundigen Versprechungen aus diesem Lager machen, oder?
Stattdessen schwadronieren selbst Grünen-Politiker, denen bisher jeder gentechnisch veränderte Organismus ein Graus war, plötzlich von Impfpflicht für eine Impfung mit ebendiesen Technologien, die nun bereits an tausenden Menschen erprobt wird - in "Rekordzeit". Wie kann das sein? Was ist denn, wenn das theoretisch so einfache Verfahren aufgrund unerkannter oder verschwiegener Mechanismen in unseren Körpern unerwartete Effekte produziert?
Dass das durchaus sein kann, ist erst kürzlich wieder bei der bisher als "exaktes Werkzeug" eingeschätzten Genschere "CRISPR-CAS9" offensichtlich geworden, wie dieser Bericht aus dem Wissenschaftsmagazin Nano darlegt: https://www.br.de/mediathek/video/nano-wissen-31082020-crispr-risiko-hightech-sneaker-alternativen-zu-tierversuchen-urbane-evolution-av:5f18905867b8e20014940d4e
Und jetzt wollen wir Millionen Menschen, nach den Vorstellungen der Impfallianz gar Milliarden Menschen, mit einem wenig erprobten Verfahren gegen eine Krankheit impfen, deren Gefahrenpotential auch nach fleißigstem Testen und Zählen bestenfalls im Mittelfeld der uns ständig bedrohenden Krankheiten liegt? Wer kommt auf diese Idee?
Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren, wo diese Impfverfahren bereits angewendet werden, liegt nämlich darin, dass Nutztiere sich keine Gedanken über Spätfolgen machen müssen (sie werden in absehbarer Zeit geschlachtet) - der Mensch aber will und soll gesund alt werden.
Alles in Allem sieht das doch sehr nach einem Remake aus 2009 aus. Eine Doku hat diesen Fall gut zusammenfasst, und es gab einen Untersuchungsausschuss, welcher die gemachten Fehler bestätigt hat. Die Doku ist nicht mehr auf arte.tv zu finden, lohnt aber noch das Ansehen, und ist anderweitig verfügbar, z.B. auf https://youtu.be/ZkyL4NxJJcc. Auch wenn kein direkter Vergleich möglich ist, die Mechanismen und die Akteure sind erschreckenderweise dieselben.
Impfung vs Therapieansatz
Nur zur Klarstellung: Ich habe überhaupt kein Problem mit der Erforschung der durchaus reizvollen mRNA-Methode, aber es kann nicht sein, dass man sie mit dem Brecheisen ausgerechnet für Breitenimpfungen anwenden will.
Es ist eben ein entscheidender Unterschied, ob man mit einem naturgemäß risikobehafteten Mittel einem todgeweihten Krebspatienten zu helfen versucht, oder ob man massenhaft kerngesunde Patienten behandelt, um sie gegen eine für die meisten Menschen wenig gefährliche Krankheit zu impfen.
Im ersten Fall kann man viel mehr Risiken eingehen, denn es geht oft um die letzte Hoffnung für eine kleine Zahl von Betroffenen. Geht hier etwas schief, ist das auch nicht schön, aber der Schaden ist anhand der Tatsache einer bereits bestehenden schweren Erkrankung eben begrenzt.
Ganz anders, wenn man Millionen gesunder Menschen impft - dann hat man ganz schnell mehr Schaden angerichtet, als das zu bekämpfende Virus jemals hätte anrichten können. Die Erfahrungen mit Pandemrix sollten doch eine Warnung sein! Interessant, dass der damalige Hersteller (und haftungsfrei gestellte Verursacher), die Firma Glaxo-Smith-Kline, nun an Wirkstoffen gegen die seit der Impfkampagne massiv angestiegene Zahl der Narkolepsie-Fälle arbeitet; eine echte Win-Win-Situation, fragt sich nur, für wen.
Nach mir bekannten Quellen sind die Nebenwirkungen übrigens damals nach über einem halben Jahr erst aufgetreten - nicht eben beruhigend im Hinblick auf die momentane Turbo-Impfstoff-Testung. Und Pandemrix war damals weit weniger "neu" als das, was wir heute vorhaben.
Fazit
Ich bin gespannt, wie das alles weitergehen wird. Immerhin tauchen erste Stimmen aus den Leitmedien auf, welche anfangen, die Situation zu hinterfragen - wie Stefan Aust in der unverdächtigen "Welt":
Lassen wir also die Hoffnung auf Versachlichung und eine breitere Diskussion nicht fahren!