Ich muss zunächst vorausschicken, was ich bisher über Dr. Wodarg wusste.
Ich habe zum Anfang der Pandemie sein berühmtes Video gesehen, das mir zwar zu Denken gab, das ich aber nicht weiter beachtet habe; zu dieser Zeit bin ich wohl auch dem verbreiteten Gedanken erlegen, er sei nicht sehr seriös. Als ein Freund, den ich sehr schätze, mir erzählte, dass er jeden Abend zum Einschlafen die Podcasts von Prof. Drosten hört, meinte er nur "ach der". Das war zu einer Zeit, als die Vorstellung der exponentiellen Verbreitung mit unzähligen Kranken und Toten gerade auf breiter Front kommuniziert wurde, Stichwort "flatten the curve". Dieses "Flatten" fand ich auch vernünftig, und ich habe erst im April angefangen, die Zahlen zu hinterfragen. An Wodarg habe ich erstmal nicht mehr gedacht, ich fand die Argumentation von Prof. Bhakdi (sh. Ist das auch ein Idiot?) dagegen recht einleuchtend und habe mich mit ihm auseinandergesetzt.
Es ist schon interessant, dass auch ich, der ich bemüht bin, die Dinge von verschiedenen Seiten zu betrachten, Herrn Wodarg unterbewusst in die "Spinner" Ecke oder zumindest unter der "der hat es wirklich unterschätzt" Kategorie eingeordnet habe.
Nachgelesen
Anfang Juni habe ich mich dann mal auf die Homepage von Herrn Wodarg verirrt und war erstaunt, mit wem man es da zu tun hat. Immerhin ist der Mann im Vorstand von "Transparency International", einer Organisation, die in meinen Augen ein wichtiges Gegengewicht zur zunehmenden Korrumpierung unseres öffentlichen Lebens darstellt und in meinen Augen einiges Ansehen genießt.
Auch wenn ich selbst der Meinung bin, dass Corona nicht harmlos ist - im Vergleich zu den Grippwellen der letzten drei Jahre liegt europaweit die Übersterblichkeit immerhin beim rund 1,8-fachen - so ist doch festzustellen, dass der Rückgang der Sterblichkeit nicht gerade mit den Maßnahmen korreliert, es muss andere Faktoren geben. Auf einige denkbare davon bin ich ja bereit an anderer Stelle eingegangen (sh. Geld spielt keine Rolle! Ja ... nee, klar..., Alarm! Übersterblichkeit!). Außerdem hängt die Übersterblichkeit an einigen zentralen Hotspots, und es gibt wohl deutliche Einflüsse durch Wohnqualität und Luftverschmutzung. Da ist noch viel zu forschen, hoffen wir, dass noch Geld übrig ist nach all dem "Testen, Testen, Testen".
Andererseits weißen Fremdautoren, die Dr. Wodarg auf seiner Homepage veröffentlicht (Abschnitt "Die Todesfalle"), auf Fakten hin, die ich in fast derselben Weise auch gefunden habe und zu ähnlichen Schlüssen kam. Mit der Ergänzung, dass da auch einer die Grippezahlen von 2014/15 noch hatte, die zu der Zeit, als ich Euromomo entdeckt habe, nicht mehr zugänglich waren. Daraus geht dann hervor, dass die damalige Grippewelle sogar europaweit mehr Todesopfer gefordert hat als Corona im Jahr 2020.
Ich will aber nicht relativieren, sondern nach vorne schauen. Und da habe ich bezüglich der anstehenden "Impfung im Schnellwaschgang" sehr wohl dieselben Bedenken (sh Geld spielt keine Rolle..., mittlerer Abschnitt) wie Dr. Wodarg oder auch Prof. Bhakdi, wobei die über echtes Fachwissen verfügen, das mir naturgemäß fehlt. Aber "gesunden Menschenverstand" habe ich reichlich, auch wenn man den mittlerweile auch verunglimpft.
Und bei sogenannten "Faktenchecks" beim ZDF werden die zentralen Einwände gegen RNA/DNA Impfstoffe nicht einmal aufgegriffen, vielmehr listet man teils abenteuerliche Einwände auf und zur Negierung derselben beruft man sich einseitig auf die Aussagen eines einzelnen Wissenschaftlers (Prof. Cichutek), der Einwände gegen Schnellzulassungen einfach abbügelt - wie will er denn langfristige Nebenwirkungen wie Autoimmunerkrankungen ausschließen? Da können noch so viele Forscher dran sitzen, wenn solche Effekte nach Jahren auftreten (was mir wahrscheinlich scheint), nützt das nichts. Und wir haben in Deutschland nicht einmal ein Impfregister, anhand dessen man solche Folgen irgendwie nachvollziehen könnte (jeder kennt den gelben Impfpass - wissen Sie noch, wo er liegt? Die Statistiker wissen es sicher nicht).
Das Risiko, das mit dem unbedachten Einsatz neuartiger RNA/DNA Impfstoffe verbunden ist, trägt also der Einzelne oder die Gesellschaft, keinesfalls aber der Hersteller. Der trägt nur den Profit, ein altbekanntes Muster. Nur dass wir die Kosten für Airbus, Autobahn-PPPs und dergleichen nur am Geldbeutel merken, eine später auftretende Autoimmunerkrankung kann da sehr viel unangenehmer sein. Und im Einzelfall durchaus zum verfrühten Ableben führen, nur dann in der Rubrik "Ursache unbekannt".
Fazit
Auch wenn Dr. Wodarg nicht in allen Punkten recht haben mag (wer kann das von sich behaupten?), scheint mir seine Argumentation weitgehend schlüssig. Ich kann in seinen Artikeln auch weniger Polemik erkennen als in der öffentlichen Diskussion. Und Eigeninteresse kann man einem Rentner nicht unterstellen, das sollte klar sein.
Ich habe ihm also vorschnell Unrecht getan, indem ich ihn lange Zeit ignoriert habe. In vielen Punkte liegt er meines Erachtens nach richtig.